Wasser Marsch! Wir wollen mit dem Camper auch für längere Zeit autark unterwegs sein. Dafür braucht man vor allem frisches, sauberes Wasser. Von daher statten wir unseren Overlandcamper mit einem großen Frischwassertank aus!
Bei der Frischwasserversorgung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Entweder man benutzt einzelne, kleine Kanister oder einen großen, fest verbauten Tank (oder sogar mehrere). Die Vorteile der einen Variante sind die Nachteile der anderen.
Kleine Kanister sind einfach entnehmbar und vor allem für kleine Camper mit wenig Platz optimal. Außerdem sind sie im Vergleich zu einem großen Wassertank günstiger, erfordern jedoch ein wenig Mehraufwand, da nicht nur ein Tank sondern immer mehrere gefüllt werden müssen. Dahingegen ist es praktischer einen Wassertank durch einen zentralen Zugang zu befüllen, Nachteil dabei ist jedoch das eventuell dafür erforderliche Loch in der Außenwand. Wenn die Wasserpumpe nur aus einem Tank Wasser zieht muss sie nicht ständig umgesteckt werden und das ist je nach Einbausituation der kleinen Wasserkanister entsprechend aufwendig. Hat der große Tank jedoch keine Zwischenwände, so schwappt das Wasser hin und her, das ist bei einem Kanistersystem weniger der Fall. In der Regel hat ein großer Tank aber eine größere Gesamtfüllmenge als mehrere kleine Kanister.
Wir haben uns vor allem im Hinblick auf die angestrebte Autarkie und die größere Füllmenge für einen großen Wassertank entschieden; einen 125 Liter halbtransparenten Flachtank mit 20 cm Deckel, mit Entlüftung und 3/4 Zoll Messinganschluss mit Innengewinde. Die Wandstärke des Kunststofftanks beträgt ca. 8 mm.
Unseren Wassertank haben wir von Tanksdirekt; der Versand hat super geklappt und es gibt Tanks in allen Größen und Kombinationen sowie diverses Zubehör!
Die Anforderungen an die Füllmenge
Für Kurztrips oder Urlaube auf dem Campingplatz mit ausreichend Wasserversorgung reicht durchaus ein kleines Wasser-Kanistersystem. In diesem Fall würde ein großer Wassertank nur mehr Gewicht und höherer Spritverbrauch bedeuten.
Wir wollen lange autark sein, unser Camper ist mit einem kleinen Bad inkl. Dusche und Toilette ausgestattet, wir wollen kochen und spülen. Von daher fiel die Wahl klar auf einen großen, in unserem Fall 125 Liter fassenden, Wassertank.
Die Beschaffenheit des Wassertanks
Wassertanks gibt es in verschiedenen Formen und Farben. Die Geister scheiden sich darüber, ob man einen schwarzen gegenüber einem durchsichtigen Tank bevorzugen sollte. Lichtdurchlässige Tanks begünstigen das Wachstum und die Vermehrung von Algen und Bakterien. In der Regel werden Wassertanks jedoch (egal welcher Farbe) dort verbaut wo man sie nicht sieht – und auch kein Licht einwirkt. Abgesehen davon gibt es verschiedene Mittel mit denen das Wasser sauber gehalten werden kann. Das Wasser sollte regelmäßig komplett abgelassen und der Tank gereinigt werden um das Wassersystem so sauber wie möglich zu halten.
Bezüglich der Form des Tanks sollte die jeweilige individuelle Einbausituation berücksichtigt werden und dementsprechend ein flacher, hoher, schmaler oder breiter Tank verbaut werden.
Die individuelle Einbausituation im Camper
Ein Wassertank mit großer Füllmenge ist entsprechend groß und schwer, von daher sollte er schon bei der Planung des Innenausbaus mit einbezogen werden. Als Stauraum dient der Bereich unter dem Podest im hinteren Bereich unter der Sitzgruppe unseres Campers. Dort wird auch der Wassertank seinen Platz finden und dementsprechend lang und flach sein.
Bei der Positionierung gilt es das Gewicht und ein entsprechendes Gegengewicht zu berücksichtigen. So wird sich unser Wassertank auf der einen, und unsere Batterien auf der anderen Seite des Stauraums unter dem Podest befinden, damit das Gewicht zumindest bei einem einigermaßen vollen Wassertank auf beiden Seiten annähernd gleich ist.
Der Wassertank sollte fest verbaut sein und auf jeden Fall in Fahrtrichtung einen festen Anschlag haben. Unsere Rahmenkonstruktion für das Podest wird um den Wassertank herum gebaut, daher hat er schon eine stabile Begrenzung. Zusätzlich werden wir den Wassertank später noch mit Spanngurten befestigen.
Trotz der Rahmenkonstruktion oder ähnlichem um den Tank herum muss der Schraubdeckel (für die regelmäßige Reinigung) noch gut zugänglich sein!
Die Wasserzufuhr & die Entlüftung des Tanks
Das Wasser gelangt durch die Tankzufuhr in den Wassertank, die Luft muss dafür entweichen können, dazu gibt es eine entsprechende Entlüftung. Diese sind zum Beispiel mit einem 90°-Winkel erhältlich und können platzsparend und parallel zueinander verlaufen.
Um diese Teile in dem Wassertank zu montieren empfehlen wir einen Forstnerbohrer um das entsprechende Loch in den Tank zu bohren, Teflonband zur „Versiegelung“ und eine Wasserpumpenzange um alles fest zu ziehen.
Der Einfüllstutzen zum Befüllen
Durch den Einfüllstutzen wird der Wassertank von außen mit Frischwasser befüllt, zum Beispiel mit einem Schlauch oder einer Gießkanne. In der Regel werden Einfüllstutzen in der Fahrzeugwand eingelassen, wofür ein weiteres Loch erforderlich wäre, was uns jedoch nicht zugesagt hat. Wir haben den Einfüllstutzen also in bzw. unter unserer Sitzbank verbaut und den umliegenden Bereich mit PVC gegen Spritzwasser wasserfest gemacht.
Bei der Positionierung gilt es zu beachten, dass genug Gefälle vom Einfüllstutzen bis zum Tank vorhanden ist, damit das Wasser anständig in den Tank fließen kann und bei der Fahrt nicht zurück- oder überschwappt.
Die Wasserschläuche
Alle Schläuche sollten extra dafür vorgesehene Wasserschläuche sein! Damit diese nicht verrutschen oder sich lösen und schwerwiegende Wasserschäden im Camper verursachen, werden die Schläuche mit entsprechenden Schlauchschellen befestigt bzw. festgezurrt.
Der Hahn & die Schlauchtülle
An die Schlauchtülle werden die Wasserleitungen bzw. die Wasserpumpe angeschlossen, mit einem entsprechenden Hahn wird die Wasserzufuhr ein- bzw. ausgestellt.
Der Füllstand und die Füllstandsanzeige
Nicht zwingend erforderlich, aber praktisch ist eine Anzeige wie voll oder leer der Wassertank ist. Wir nutzen die Tankelektrode von Votronic, welche sich auf die individuelle Tankhöhe einstellen lässt. Die beiden Stabsonden werden dafür z.B. mit einer Metallsäge, auf die gleiche Länge gekürzt. Zwischen dem Tankboden und den Stabenden sollte wegen möglicher Auf- und Abbewegungen des Tankbodens noch ein Freiraum von ca. 1-2 cm gelassen werden. Dann muss nur noch die Isolierkappe wieder abgeschoben werden. Mit dem Einsteller auf der Oberseite wird die Tankhöhe auf 100% „voll“ justiert. Dafür die Tanktiefe messen und der Einsteller „Tank Height“ auf diesen Wert einstellen.
Die Infos der Elektrode werden dann an den Bordcomputer geliefert und man weiß stets ob und wie viel Wasser noch vorrätig ist 😉 die selbe Elektrode haben wir ebenfalls in unserem Grauwassertank verbaut um uns auch dessen Wasserstand anzeigen zu lassen.
Fertig!
Und wohin mit dem verbrauchten Wasser? Na, in den Grauwassertank! 😉
Nützliche Extras und Zubehör für den Wassertank: