Unsere selbst gebaute Küche im Wohnmobil verfügt über alle relevanten Elemente einer Küche: Kocher, Spüle, Kühlschrank und fließend Wasser. Wir zeigen welche Details es bei der Planung und dem Bau der Küchenschränke zu beachten gibt!
Die Basis unserer Küche im Camper bildet ein Küchenblock, dessen Korpus aus mit weißem HPL beschichteten Banova Sperrholz besteht.
Da unser Holzfachmarkt das durch seine Leichtigkeit überzeugende Banova Sperrholz jedoch aus dem Sortiment nimmt, mussten wir anstatt 15 mm Platten, welche wir bisher für die Schränke und das Bad benutzt haben, Platten in der Stärke 18 mm verwenden. Genauso wie für die Schranktüren haben wir für die Türen 15 mm Pappelsperrholz mit der gleichen, weißen HPL-Beschichtung verwendet.
Der Küchenblock besteht aus zwei Schränken – einem großen und einem kleinen Schrank. Der Block misst insgesamt 126,0 x 47,0 x 97,5 cm. Den Küchenblock haben wir entsprechend der Maße der Kühlbox gebaut.
Neben der Breite des Küchenblocks wurde auch die Länge von der Kühlbox bestimmt. Dieses Detail haben wir bereits beim Einbau der neuen Bodenplatte geplant: Der Küchenblock befindet sich im Eingangsbereich und reicht von der rechten Heckbank bis über die Eingangsstufe. Beim Zuschnitt der OSB-3 Bodenplatte haben wir bereits die Maße des Kühlschranks bzw. des geplanten Auszugs über der Stufe berücksichtigt. Der Eingangsbereich ist nun um die Länge des Auszugs schmaler und somit 60 cm breit.
Für die Engel T45G-P Kompressor-Kühlbox mit einem Fassungsvermögen von 40 Litern bauen wir einen Auszug. Da sich die Box nach oben öffnen lässt, ist sie dann praktischerweise sowohl von drinnen als auch von draußen erreichbar. Das eignet sich super zum ein-, aus- und umräumen oder wenn man draußen unter der Markise sitzt kommt man ganz einfach zum Beispiel an ein gekühltes Getränk 😉
Der Auszug für die mit 22 kg relativ schwere Kühlbox muss stabil sein. Deswegen haben wir für den Auszug eine Schublade aus Multiplex-Holz gebaut – diese haben wir verschraubt und verleimt sowie Schwerlastauszüge mit Soft Close System montiert. Leider waren aber alle zu erwerbenden Auszüge breiter als die von uns vorgestellte Breite des Küchenblocks.
Der große Küchenschrank
Wie bereits erwähnt ist das Hauptelement des großen Küchenschranks die Kühlbox. Doch es gab noch weitere Elemente bei der Planung bzw. dem Bau zu berücksichtigen.
- Multiplex-Konstruktion & Schwerlastauszüge für die Kühlbox
- Auszüge für die (Besteck-) Schublade über der Kühlbox
- Regalbretter (deren Höhe von den Maßen des Schutzgehäuses des Diesel-Kochers vorbestimmt war) inkl. verleimte Holzdübel für eine stabile und „unsichtbare“ Installation
- Ausschnitt im Regalbrett für heuausziehbaren Schlauch des Wasserhahns
- Ausschnitt für das Lüftungsgitter der Kühlbox und des Dieselkochers
- Ausschnitt für das Bedienpanel für den Diesel-Kocher
- Taschenbohrungen mit der Kreg Jig sowohl zur Befestigung der Arbeitsplatte (oben) als auch des Schranks im Boden (unten)
Den Schrank haben wir draußen zusammengebaut und verleimt sowie mithilfe von Edelstahlwinkeln verschraubt und dann reingetragen.
Die Lüftung der Kühlbox befindet sich direkt beim dafür vorgesehenen Ausschnitt.
Der kleine Küchenschrank
Auch bei der Planung bzw. dem Bau des kleinen Küchenschranks galt es an viele Elemente und Details zu denken und diese zu berücksichtigen.
- Anpassung der Platten an die Wölbung des Fahrzeugs
- Regalbretter (deren Maße von der Tiefe der Spüle und des Mülleimers vorbestimmt waren) diesmal mit Verschraubung
- Ausschnitte mit der Lochsäge für Wasser- und Abwasserschläuche, Ablaufgarnitur der Spüle, Leitungen für den Kocher und die Kühlbox
- Ausschnitt für den Radkasten
- Durchgriffe in den großen Schrank
- Taschenbohrungen mit der Kreg Jig sowohl zur Befestigung der Arbeitsplatte (oben) als auch des Schranks im Boden (unten)
Der fertige Küchenblock
Die beiden Korpusse haben wir mit Edelstahlwinkeln und Taschenborhungen jeweils miteinander verschraubt.
Vorne haben wir für die Frischluft-Zufuhr des Diesel-Kochers einen Ausschnitt und ein Lüftungsgitter, ähnlich wie für die Kühlbox, installiert. Außerdem haben wir das Bedienpanel des Kochers sowie zwei Haken für z.B. Geschirr-Handtücher montiert.
Wie bereits erwähnt haben wir Taschenbohrungen für die Befestigung im Boden gemacht. Da die Küche aber aus schweren Elementen wie der Arbeitsplatte und dem Diesel-Kocher besteht und diese zuverlässig tragen muss, haben wir uns in diesem Fall für eine zusätzliche Verschraubung und Stabilisierung mit Winkeln entschieden. Diese, ebenso wie die Schrauben der Taschenbohrungen, sind mit den Holzlatten unter der OSB3-Platte verschraubt.
Am Ende des Küchenbaus haben wir die Besteck-Schublade gebaut und die Türen aus 15 mm mit weißem HPL-beschichtetem Pappelsperrholz montiert.
Damit die Türen, Fächer und Schubladen während der Fahrt geschlossen bleiben, haben wir Druckschnapper installiert. Die von uns ausgewählten Push-Locker sind für Türstärken von 15-16 mm geeignet und haben einen Bohrungsdurchmesser von 26 mm. Mit dem zusätzlichen Bügelgriff ist die „schwere“ Schublade mit der Kühlbox einfach zu öffnen und man muss nicht an den Verschlüssen ziehen.
Aufgrund des hohen Gewichts der Kühlbox haben wir für dieses Fach bzw. Schublade anstatt einem mittig installierten Druckschnapper zwei jeweils rechts und links eingebaut. Metallwinkel unterstützen und stabilisieren den Auszug zusätzlich, denn die Kraft wird von dem Bügelgriff auf die Winkel nach unten übertragen.
Stauraum
Obwohl schon sehr viel Platz von der Kühlbox in Anspruch genommen wird, haben wir noch genug Stauraum in der Küche für Töpfe, Besteck und diverse Kleinigkeiten.
Die Fächer im kleinen Schrank, unter der Spüle, für das Kochtopfset und den Omina-Backofen haben wir individuell dafür angefertigt – so klappert nichts!
Besteck, Teller und Schüsseln finden ihren Platz in der Schublade über der Kühlbox.
Da wir auf jeden möglichen Platz und Stauraum angewiesen sind, kann man durch eine Klappe den Raum unter und neben dem Kocher erreichen, hier können Kleinigkeiten verstaut werden.
Mehr Infos zur DIY Küche im Camper gibt’s hier!