Nasszelle mit Dusche und Toilette im Campervan
Alles Bad / Nasszelle MB Sprinter Umbau

Nasszelle mit Dusche und Toilette im Campervan

Ob man ein „Badezimmer“ im Camper braucht oder nicht muss jeder Wohnmobil-Selbstausbauer individuell entscheiden. Wir möchten eine Dusche & Toilette integrieren und bauen eine Nasszelle in den Overland-Campervan!

Noch nie haben wir so viel über große und kleine „Geschäfte“ gesprochen, gehört und gelesen wie bei der Planung des Campers.

Unabhängig davon ob man den Van für Kurztrips oder Langzeitreisen nutzt, es gibt viele Möglichkeiten ohne ein fest in den Camper integriertes „Bad“ unterwegs auf’s Klo zu gehen:

  • Öffentliche Toiletten (z.B. Campingplätze, Rast- oder Gaststätten)
  • Tragbare Toiletten (z.B. Porta Potti)
  • Eimer mit Beutel (einfach zubinden & später entsorgen)
  • In der Natur (aber Achtung! Bitte weit genug entfernt von Wegen und Wasserquellen, tief  genug buddeln und benutztes Papier wieder mitnehmen)
  • Urinella – vereinfacht das kleine Geschäft für Frauen 😉

Genauso gibt es verschiedene Optionen um unterwegs zu Duschen:

  • Öffentliche Duschen (z.B. Campingplätze, am Strand, Schwimmbäder)
  • Mobile Dusche zum Aufhängen oder Pumpen (z.B. Duschsack, Solardusche)
  • Ausziehbarer Wasserhahn von der Küche nach draußen
  • In einen Eimer stellen und Wasser drüber leeren
  • Waschlappen – um die Zeit bis zur nächsten Dusche zu überbrücken 😉

Ein Grund warum wir uns für einen Kastenwagen entschieden haben ist die Möglichkeit eine Nasszelle zu integrieren; einer der Hauptgründe für die Nasszelle ist für uns die Privatsphäre und durch die räumliche Abtrennung eine geringere Geräusch- und Geruchsbelästigung. Bei Nacht nicht den anderen wecken müssen wenn man raus muss. Für „Notfälle“ wie bei einer Magen-/Darmverstimmung. Im Winter kurz warm abduschen. Nasse Kleidung zum Trocknen aufhängen (z.B. wenn man fährt bzw. unterwegs ist oder wenn es keine Möglichkeit gibt die Wäsche draußen zu trocknen oder es zu nass oder kalt ist).

 

So haben wir unsere Nasszelle (oder „Badezimmer“) in den Sprinter gebaut:

Die Basis bildet eine individuell angefertigte Duschwanne aus Edelstahl.

Die Rückwand besteht aus 4 mm Pappelsperrholz. Die Ausschnitte sind für das Fenster, die Toilette bzw. Serviceklappe und die Duschwanne.

Die Seitenwände haben wir aus 15 mm Banova-Sperrholz mit HPL-Beschichtung gebaut, dafür haben wir vorher Schablonen aus einfachem Pappelsperrholz angepasst und dann auf das Banova-Holz übertragen. Die linke Wand der Nasszelle ist gleichzeitig die rechte Wand vom Hochschrank.

Um die Nasszelle wasserdicht zu machen haben wir 2 mm Hart-PVC verwendet. Es wird aufgerollt und mit einer Schutzschicht aus abziehbarer Folie geliefert. Mit einem Kuli kann man die Maße aufzeichnen und die Plastik-Teile dann mit einer Stichsäge zusägen.

Bevor wir die jeweils passend zugeschnittenen Teile aus Hart-PVC mit Sikaflex 252i an die Wände und Decke geklebt haben, haben wir den dazugehörigen Aktivator und Primer für besseren Halt mit einem Pinsel aufgetragen.

Damit das Hart-PVC nicht während der Trocknungszeit verrutscht haben wir Holz-Stollen zwischen die Wände geklemmt und zusätzlich mit Klemmen befestigt. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, denn wenn man die Schraubzwingen zu fest zieht kann das Plastik brechen!

Dann musste nur noch die Schutzfolie entfernt werden, diese konnte man einfach abziehen. Zuletzt haben wir die Kanten mit temperaturbeständigem Silikon abgefugt, damit es wirklich wasserdicht ist 😉

Im nächsten Schritt haben wir die Cassetten-Toilette auf der erhöhten Hälfte der Duschwanne eingebaut. Hierfür muss man sich einfach an die mitgelieferte Anleitung halten. Die Toilette ist mit 4 Schrauben in dem Boden sowie einer Halterung an der Wand befestigt. Zusätzlich haben wir den Fuß der Toilette mit Silikon abgedichtet.

Der Waschtisch besteht aus mit HPL-beschichtetem Banova Holz, einer Platte aus Teakholz und einem Wasserhahn mit ausziehbarem Duschkopf. So kann man sowohl drinnen duschen, als auch draußen indem man den Duschkopf (durch das Fenster) an den Airline-Schienen an der Seite des Fahrzeugs befestigt.

Für’s Camper-Bad haben wir unseren alten Balkon-Tisch verwendet – Stichwort Upcycling! 😉

Das Teak-Holz haben wir abgeschliffen, zurechtgeschnitten und als Gräting für die Dusche bzw. Duschwanne wieder zusammengebaut.

Der Abschluss bildet eine zurück- bzw. einziehbare Duschtür aus dem „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ 😉

Last but not least – ein Spiegel aus Acrylglas.

So sieht sie aus, unsere kleine aber feine Nasszelle im Overland-Campervan!

Ob und für welche Art von Toilette man sich entscheidet ist jedem selbst überlassen. Hier gibt’s Infos und Vor- & Nachteile zu den unterschiedlichen Toiletten-Lösungen!

 

Hiermit haben wir unsere Nasszelle wasserdicht gemacht:

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