Ein vollwertiges Zuhause braucht eine Sitzgelegenheit mit Tisch und ein Bett. In unserem kleinen Haus auf Rädern wird aus den Bänken mit Tisch am Tag, eine ebene Liegefläche bei Nacht!
Campervans sind so individuell wie ihre Besitzer. Bei der Planung und der Aufteilung ist alles möglich – es gibt unzählige Varianten bei der Gestaltung des Wohnraums. Unseren Grundriss haben wir bereits zu Anfang vorgestellt. Wir entschieden uns für eine flexible Kombination aus Sitz- und Schlafgelegenheit durch einen herabsenkbaren Tisch!
Die Rahmenkonstruktion für die Bänke
Wie schon die Rahmenkonstruktion des Podests besteht auch das Gerüst der Sitzbänke aus Paulownia-Regalstollen die durch ihre hohe Stabilität und gleichzeitig geringes Gewicht punkten. Vor dem Einbau haben wir diese geschmirgelt und mit Hartwachs-Öl behandelt, da das „rohe“ Holz sehr weich und nicht wasserabweisend ist.
Erhältlich ist Paulownia-Holz im Baumarkt, dort haben wir auch vom kostenfreien Zuschnitt-Service Gebrauch gemacht und die Stollen auf die für uns richtige Länge zuschneiden lassen. Somit sind die Schnitt- und Standflächen gerade. Natürlich kann man die Stollen auch selbst zurecht sägen, dafür empfiehlt sich eine Kappsäge. Neben diversen Werkzeugen besitzen wir solch eine Säge nicht, deswegen kam uns der Baumarkt-Service sehr gelegen! Man braucht natürlich vorher einen Plan in welchen Maßen man die Stollen benötigt – den hatten wir.
Die optimale Sitzhöhe beträgt 45 cm, die Tiefe einer Sitzfläche 50 cm (wobei das immer noch von der Körpergröße abhängig ist; doch wir sind normal klein bzw. sehr groß, deswegen orientieren wir uns an der „Norm“). Das haben wir an unseren Esszimmer-Stühlen nachgemessen und können die Maße bestätigen 😉 Die Polster der Bänke werden ca. 10 cm hoch sein; das haben wir ebenfalls mit berücksichtigt. Soweit der Plan!
Und dann wurde der Plan in die Realität umgesetzt! Die bereits an den Seitenwänden angebrachten Holme haben wir, wie schon bei der Montage der Wandverkleidung geplant, für mehr Stabilität mit in die Rahmenkonstruktion für die Bänke integriert.
Ebenfalls im Hinblick auf Stabilität haben wir die Holme und Stollen der Bänke nicht mit einer „einfachen“ Stoßverbindung zusammengefügt, sondern quasi verzahnt bzw. verzinkt, wie man auf den Bildern sehen kann.
Da eine Holzverbindung mit Verzahnung bzw. Schwalbenschwanz-Verzinkung sehr aufwendig ist, haben wir nur den oberen Stollen auf etwa die Hälfte abgearbeitet, so dass der vertikale Stollen nach innen bzw. hinten stabilisiert ist. Anschließend haben wir die Rahmenteile zusätzlich verschraubt.
Hier erkennt man nun auch die Höhen-Erweiterung des Stauraums durch den Ausschnitt in der Podestplatte, bis hoch in die Bank auf der linken Seite!
Mithilfe eines Jig-Sets und Taschenbohrungen konnten wir die Gerüst-Stollen sowohl in der Podestplatte als auch in der Rahmenkonstruktion des Podests verschrauben. Je mehr Elemente mit- und ineinander verschraubt sind, desto höher ist die Stabilität der Gesamtkonstruktion.
Die Stollen so genau anzupassen war wie ein Puzzle; zeitaufwendig und mühsam. Doch wir sind uns sicher, dass es sich lohnt! 😉
Der Tisch
Als nächstes haben wir unseren Tisch montiert! Es handelt sich um einen stufenlos absenkbaren Hubtisch. Tagsüber wird er uns im „hochgefahren“ Zustand als Tisch zum Essen und Arbeiten dienen, nachts wird her herabgesenkt und vollendet die Liegefläche zwischen den zwei Bänken.
Die Podestplatte hatten wir bereits auf den Tisch vorbereitet. Durch die Fräsung in der Platte wird der Tischfuß in der Multiplex-Platte versenkt.
Befestigt ist der Tisch von unten mit einer Aluplatte und vier dicken Schrauben in dafür zusätzlich montierten Holzstollen um dem Ganzen maximale Stabilität zu verleihen. So kann sich der Tisch weder bei der Fahrt noch bei einer (hoffentlich niemals erforderlichen) Notbremsung bewegen oder lösen. Wahrscheinlich werden wir den Tisch bei der Fahrt herabsenken, dadurch liegt der Schwerpunkt tiefer und es können weniger Kräfte wirken.
Auf dem Podest und über den Tischfuß haben wir unseren Klick-Vinylboden verlegt, so dass der Fuß „unsichtbar“ ist, nicht mehr stört und kein Stoßpotential birgt!
Hier geht’s weiter mit den Sitzbänken und deren Verkleidung. Die finale Tischplatte für die vollendete Liegefläche folgt später 😉