Beim Thema Wände denkt man wohl eher an Seiten- und Deckenwände als an Türen. Im Campvervan sind jedoch auch Türen Wände und die Türen des Sprinters bedürfen genauso einer Innenverkleidung.
Um die Hecktüren zu verkleiden benutzen wir ebenso wie bei der Decke und den Wänden 6 mm Pappelsperrholz. Unbehandeltes Pappelsperrholz ist weich, anfällig für Stöße und nicht wasserabweisend. Deswegen sollte es nicht unbehandelt im Camper-Wohnraum verarbeitet werden. Bei der Seiten- und Deckenverkleidung haben wir mit HPL beschichtetes bzw. lackiertes Pappelsperrholz verwendet. Die Verkleidung für die Hecktüren haben wir mit Stoff bespannt!
Zunächst haben wir die 6 mm Pappelsperrholzplatten grob im Baumarkt zuschneiden lassen um sie dann den Türen anzupassen. Ausschnitte mussten gemacht werden für die Fenster, Türschlösser, Türfeststeller und den Türgriff.
Wir mussten die Teile häufig anhalten und wieder abnehmen um uns langsam an die richtige Form heranzuarbeiten, da durch die Wölbungen und Rundungen der Türen nur ein ungefähres Messen möglich war.
Nachdem die Platten passgenau angefertigt waren haben wir alle Kanten fein geschmirgelt 😉
Wir haben einen Stoff aus Microfaser in Wildlederoptik in einem warmen Beigeton verwendet. Die Platten haben wir mit Sprühkleber fein besprüht, den Stoff gespannt und mit rostfreien Tackernadeln auf der Rückseite befestigt.
Damit die Platten an den Türen halten, haben wir im unteren Bereich, welcher vom Podest bzw. den Bänken verdeckt wird, Nietmuttern angebracht um die Platten festzuschrauben. Weiter oben werden die Platten durch den Fensterrahmen bzw. rückseitig angebrachtes Klettband gehalten.
P.S. Wir mussten leider auf die harte Tour erfahren, dass es nicht möglich ist die Platten im Holzrahmen der Fenster zu verschrauben, da der Außenrahmen der Fenster die Schrauben dann nicht mehr verdeckt!! Denn genau das haben wir zunächst gemacht: die langwierig angepasste und mit Stoff bezogene Holzplatte im Holzrahmen des Fensters festgeschraubt. Erst als wir den Außenrahmen des Fensters wieder angebracht haben, haben wir mit Entsetzen feststellen müssen, dass die Schrauben eben nicht wie gedacht vom Rahmen verdeckt werden! Also haben wir alles wieder demontiert, den Stoff abgerissen, neuen Stoff besorgt und die Platte noch mal bespannt – das kostete nicht nur unnötig Geld und Zeit, sondern auch Nerven. Es lohnt sich eben manchmal doch alles doppelt und dreifach zu messen und zu prüfen 😉
Wer genau hinschaut sieht auch, dass wir für die D-Säule den gleichen Stoff wie für die Hecktüren verwendet haben. Bei der Stoffauswahl muss die notwendige Dehnfähigkeit berücksichtig werden, ein hierfür häufig verwendetes Material ist 4D-Filz. Mit dem Mikrofaser-Stoff hat das auch geklappt. Hierfür haben wir einen Kontaktklebstoff verwendet. Den Kleber haben wir mit einem Pinsel auf die Säule aufgetragen und ein langes Stoff-Stück langsam und vorsichtig angebracht.
Neben der Verkleidung der Hecktüren haben wir bereits die Deckenverkleidung und die Wandverkleidung angebracht. Fehlt nur noch die Schiebetür!